Mit der Werbung durch die Wand

Viele Medienhäuser wollen nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern mit ihrer Werbung. Und egal, wie solide dein Ad-Blocker ist – manche Werbeanzeigen reißen sogar diesen Schutzwall ein. Möglich machen das Softwares, die Ad-Blocker umgehen. Diese Softwares werden somit praktisch zu „Ad-Blocker-Blockern“. Viele Unternehmen halten sich dadurch am Leben, da sie stark auf ihre Werbeeinnahmen angewiesen sind. Aber hält diese aggressive Art der Vermarktung auch die Beziehung zum Kunden am Leben?

Wie funktioniert „Ad-Blocker-Blocking“?

Sobald ein Nutzer einen Ad-Blocker verwendet, sorgt eine Anti-Ad-Blocker-Software – wie beispielsweise AdDefend – dafür, dass die Onlinewerbung nicht durch einen Adserver ausgeliefert, sondern über den Server der Website ausgespielt wird. Auf diese Weise kann der Ad-Blocker umgangen werden. Publisher können die Stellen, an denen sich ohne Ad-Blocker normalerweise die Werbebanner befinden würden, dann für ihre Werbezwecke kaufen. Dadurch schließt sich der Werbekreislauf erneut und der Nutzer steht wieder vor dem gleichen Problem der Werbeinvasion.

Warum solltest du die Finger von Ad-Blocker-Traffic lassen?

Der Grund dafür ist so simpel wie logisch: Führe keinen Krieg gegen deinen Kunden. Sobald du Ad-Blocker-Traffic betreibst, stellst du dich gegen den Willen des Nutzers. Du zeigst ihm Werbung, die er eigentlich gar nicht sehen will. Du zwingst ihm etwas auf, gegen das er sich höchstwahrscheinlich wehren wird. Damit startest du ein Wettrüsten, dass sich vom Ad-Blocker über den Anti-Ad-Blocker bis hin zum Anti-Anti-Ad-Blocker hochschaukelt und kein Ende finden wird. Und mit einem Kunden als Feind hast du das genaue Gegenteil deiner Werbeabsichten erreicht. Durch die Anti-Werbung wird deine Marke mit einem schlechten Eindruck verbunden. Dein Unternehmen verliert an Seriosität. Alles in allem: Dein Image leidet. Außerdem greifst du in die Privatsphäre der Nutzer ein, wenn du per Anti-Ad-Blocker-Software einen Ad-Blocker identifizieren willst. Das ist nicht nur eine Kriegserklärung an den Kunden, sondern auch datenschutzrechtlich bedenklich.

Werbung um welchen Preis?

Gesehen werden bedeutet nicht gleichzeitig geschätzt werden. Wie überall im Online Marketing zählt die Qualität, nicht die Quantität. Und das solltest du auch in der Werbung berücksichtigen. Verbünde dich mit deinem Kunden, anstatt ihn herauszufordern. Das war schon immer die beste Strategie.