WIE DU DEINE MARKE MIT FACEBOOK LIVE-VIDEOS NAHBAR IN SZENE SETZT

Für Marken, die keinen Facebook-Auftritt eingerichtet haben, kommt jede Hilfe zu spät. Alle anderen sind dort hoffentlich regelmäßig präsent und versorgen Fans und solche, die es noch werden können, mit Inhalten. Beim Gedanken an Live-Videos bekommen trotzdem noch viele ein nervöses Zucken. Zeit für eine Angsttherapie, denn sonst geht so einiges an Potenzial flöten und das dürfte doch dann schon eher Sorgen bereiten.

 

Live-Schaltungen statt künstlicher Oberweiten

 

Aber: Muss es denn ausgerechnet ein Live-Video sein? Content lässt sich doch auf so vielen verschiedenen Wegen auf Facebook veröffentlichen. Besser wäre es doch, das Wörtchen „live“ zu streichen und lieber etwas im Hochglanz-Format zu präsentieren. Falsch! Und die Begründung dafür gibt sich im Prinzip schon von allein, denn genau das braucht der Nutzer nicht. Glattpoliert, knitterfrei und mit dem hundertsten Filter bearbeitet ist doch in der Social-Media-Welt gefühlt schon alles. Das Problem: Deine Marke bleibt damit für die Außenwelt so plastisch wie die Oberweite so manches Instagram-Models.

Wer den Kunden erreichen will, muss auf ihn zugehen – und zwar ungekünstelt. Das ist im echten Leben nicht anders: Verstellt sich jemand, merkt das der Gegenüber. Nahbar wird ein Unternehmen nur, wenn es authentisch bleibt. Die einfache Formel heißt: Livegehen = Risiko eingehen. Misslingen kann immer mal etwas. Aber wie heißt es doch so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Verlieren ist etwas für die anderen.

Wer nichts zu erzählen hat, spart Strom

 

Gesagt, getan: Kamera an und los geht’s! Halt – das sollte auch nicht die Botschaft sein. Ein bisschen Vorbereitung braucht es dann schon. Alles von der ersten bis zur letzten Sekunde durchzuscripten aber nicht. Das wirkt einstudiert und ist alles andere als authentisch. Definitiv nötig ist es aber, sich auf ein Thema festzulegen und zu entscheiden, was den Usern vermittelt werden soll. Wer gar nichts zu erzählen hat, spart sich die Mühe und den Strom für den Kamera-Akku. Das ist dann nicht authentisch, sondern langweilig.

Aber wie kommt denn nun Spannung auf? Die Zielgruppe will vor allem eines: Hinter die Kulissen schauen. Sie möchte Einblicke, wer sich hinter dem Markenlogo verbirgt. Und ja, manchmal ist es tatsächlich nur der Wunsch, Gewissheit zu erlangen, dass hinter dem Label ganz gewöhnliche Menschen stecken. Eine kurze Tour durchs Büro eignet sich ebenso für ein Live-Video wie der Einblick in ein Fotoshooting oder vielleicht auch ein Bericht von einem Event.

Bei der Schminke sparen, beim Internetanbieter nicht

 

Ein bisschen mehr ist es am Ende schon, als nur das Thema zu bestimmen. Ist die Marke „on air“, muss mit den Usern interagiert werden. Tatsächlich kommentieren die Nutzer zehn Mal mehr unter Live-Videos als unter gewöhnlichen Clips. Fragen, Anmerkungen und vielleicht auch mal Kritik tauchen da auf. Wer sich schon die Mühe macht und das Video schaut, soll dann auch eine Antwort erhalten und nicht in der Timeline versinken.

Und um ein ausreichend großes Publikum zusammenzutrommeln, sollte das Event angekündigt werden. Facebook erinnert die User rechtzeitig daran und sorgt dafür, dass mehr Menschen hinter den Bildschirmen sitzen als vor der Kamera. Stichwort Kamera: Bilder in Ultra-HD braucht es nicht. Der Gang in die Maske kann also ausfallen – der Blick auf eine stabile Internetverbindung stattdessen nicht. Die einzige Peinlichkeit eines Live-Videos wäre eine unterbrochene Verbindung.