Die vielen Fehler der digitalen Werbung
Im Web funktioniert klassische Werbung einfach nicht. Doch anstatt das Advertising an die neuen Medien anzupassen, übernehmen viele Unternehmen konventionelle Werbestrategien. Statt Qualität und Mehrwert für den Kunden wird so immer noch viel zu viel Trash-Werbung produziert. Quantität ist eben billiger und einfacher als Qualität.
Marketing und Werbung sollten getrennt werden Werbung ist nicht dasselbe wie Marketing – deshalb sollte sich die Marketingabteilung auf Customer Experience konzentrieren, und Werbung und Kommunikation den Advertisern überlassen. Gute digitale Werbung braucht außerdem mehr Budget: vor allem Content, Service und E-Commerce sollte gefördert werden - Banner Ads sind schon lange überholt. Auch Online-Videos in naher Zukunft eine wichtige Rolle spielen, sowohl im Messaging- als auch im Werbe-Bereich. Hier wird vor allem die Optimierung für mobile Endgeräte wichtig. Es ist also elementar, sich beim Aufstellen einer Werbestrategie über Ziele und Mittel bewusst zu werden.
Man sollte auf zukünftiges Adblocking vorbereitet sein Kunden sind überreizt und genervt von zu viel und zu schlechter Werbung. Dagegen könnten zukünftig beispielsweise Filter genutzt werden, die auf die persönlichen Interessen des Nutzers programmiert sind. Außerdem könnte Werbung dadurch auch auf Content, Mehrwert und Qualität getestet werden. Da muss es der Advertiser erst einmal schaffen, durch diesen Filter zu gelangen.
Speziell beim E-Commerce steht die Vermarktung eines Produktes im Vordergrund. Und auch hier kann man viel falsch machen:
- Es gibt zu wenig Informationen zu einem Produkt. In der Realität hat der Kunde die Möglichkeit, Produkte vor dem Kauf genauestens zu begutachten – das muss im Web anderweitig kompensiert werden. Beispielsweise durch Bilder oder Produktdetails.
- Die Kontaktdaten sind schwer zu finden. Der Kunde möchte mit wenigen Klicks herausfinden können, an wen er sich mit Problemen und Fragen wenden kann. Transparenz steigert die Glaubwürdigkeit einer Webseite extrem. Informationen zu Kontaktpersonen sollten also sichtbar und leicht zugänglich platziert werden.
- Der Kaufvorgang ist lang und verwirrend. Der Weg vom Einkaufskorb muss kurz und einfach sein, um dem Kunden möglichst wenig Chancen zu geben, den Einkauf abzubrechen. Außerdem sollte es möglich sein ein Produkt zu kaufen, ohne einen Account oder ein Konto auf der entsprechenden Seite zu haben. Nach einer Anmeldung kann man auch im Nachhinein fragen – der Fokus sollte immer auf den Verkauf von Produkten liegen, nicht auf der Erweiterung der Newsletter-Abonnenten-Liste.
Egal wie katastrophal die Werbestrategie mancher Unternehmen aussieht – es ist noch kein Advertiser-Gott vom Himmel gefallen. Was bis jetzt nicht ist, kann alles mit etwas Geld- und Zeitaufwand noch werden. Denn gute Werbung hat ihren Preis, und auf gute Werbung ist jedes Unternehmen mehr oder weniger angewiesen.